Die „Endlösung der Flüchtlingsfrage“ hat leider niemand gefordert. Das wäre ein schöner Spaß gewesen. Intelligente Politiker hätten bei dieser Gelegenheit freundlich darauf hinweisen können, daß man auch mal ein bißchen Humor walten lassen, ältere Begrifflichkeiten neu interpretieren kann und sich nicht sklavisch an die Nazi-Zeit binden muß.
Leider hat Manfred Weber, Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, lediglich auf einer Klausurtagung der CSU die „finale Lösung der Flüchtlingsfrage“ gefordert. Das reicht aber schon, um einen Riesenwind zu provozieren, sodaß sich einige Medien genötigt sehen, Artikel über diesen Fall zu schreiben:
„Im Jahr 2018 ist das zentrale europäische Thema die finale Lösung der Flüchtlingsfrage.“ Diesen Satz hat CSU-Spitzenpolitiker Manfred Weber bei der CSU-Klausurtagung in Seeon gesagt. Das Zitat wurde vom Bayerischen Rundfunk veröffentlicht, den O-Ton hören Sie hier. Webers Formulierung erinnert deutlich an die NS-Zeit und die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“.
Auf Twitter wird Weber, der eigentlich als Liberaler in der CSU gilt, für seine Äußerung scharf kritisiert.
Au weia! Gleich zu Mutti laufen und petzen! Der Weber will alle Flüchtlinge vergasen – er hat nur andere Wörter benutzt! Wie geisteskrank muß eigentlich eine Gesellschaft sein, die sich derartig absurd über solch eine harmlose Formulierung aufregt?
Eigentlich eine naive Frage. Denn der Fall Weber illustriert noch einmal überdeutlich, warum wir überhaupt so viele illegale Pseudoflüchtlinge in unser Land hineinlassen: Weil ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung manisch-depressiv an die Nazizeit gefesselt ist – und quasi jeden Tag darauf brennt zu beweisen, was für gute Menschen wir Deutsche doch mittlerweile geworden sind.
Das Nazi-Thema nimmt derartig viel Raum in den Gehirnen von Gutmenschen ein, daß sie wie pawlowsche Hunde sofort losjaulen, wenn mal irgendetwas auch nur entfernt an Adolf und Co. erinnert. Deshalb ist es auch schon ein Problem, wenn man von „Lagern“ spricht, die nun mal zwangsläufig nötig sind, um „Flüchtlinge“ irgendwo unterzubringen. Und nahezu alle Journalisten der „Qualitätspresse“ drehen durch, wenn jemand wie Akif Pirincci eine provokante Rede hält, die dummerweise die Wörter „Flüchtling“ und „KZ“ enthält. Da setzt jeglicher Verstand aus und man muß irgendwie zusammenreimen, daß Pirincci Flüchtlinge ins KZ stecken wolle.
Lügenpresse? Gibt’s doch gar nicht! Nazi-Paranoia? I wo!
Der einfache Mann auf der Straße denkt sich dann: „Schuldkult“.
Woraufhin Journalisten, „Intellektuelle“ und andere Menschen mit Abitur und Studium mit besorgter Miene feststellen:“Aber das ist doch ein NPD-Begriff. Und wo bitteschön gibt es einen Schuldkult?“
Der einfache Mann auf der Straße denkt sich dann:“Das ist zu einfach. Das verstehen die sowieso nicht. Kann ich halt nur AfD wählen, wenn die etablierten Parteien aus solchen Idioten bestehen und tatsächlich leugnen, daß es so etwas wie einen Schuldkult gibt.“
Man muß sich an dieser Stelle klarmachen, daß es eine Gesellschaft für Deutsche Sprache und eine Jury gibt, die beispielsweise das Wort „Gutmensch“ zum Unwort des Jahres 2015 erklärt haben, weil es angeblich das Ideal des guten Menschen infrage stelle. Die Begründung hätte wohl eher lauten müssen: weil es den psychischen Verleugnungszustand von Gutmenschen infrage stellt.
Man bestaune auch einmal die Begründung für das Unwort des Jahres 1993, „Überfremdung“: „Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern“. Oha! Scheinargument! Alles Einbildung!
Wegen solcher Leute hat Donald Trump die US-Wahlen gewonnen.
Man faßt sich immer wieder an den Kopf, wenn man dieses Milieu begutachtet. Das vermeintliche Gutsein ist dort zu einer Art Religion oder Ersatzbefriedigung geworden. Und eine Partei wie die AfD oder eine Bewegung wie Pegida bringt diese Leute völlig aus der Fassung. Und dann legen sie lustigerweise auf einmal sehr autoritäre und totalitäre Verhaltensweisen an den Tag.
Mit dem Wort „Nazi“ hält man sich dann alles vom Leib, was die schöne Pseudorealität bedroht oder infrage stellen könnte.
Die „Endlösung“ der Flüchtlingsfrage wäre eigentlich leicht zu bewerkstelligen: Ersetzt einfach das Ding im Kanzleramt. Manche nennen es liebevoll „Mutti“, um seinen grausamen Charakter zu verbergen.
Solange dieses trotzige, infantile Wesen starrsinnig und unbeirrt daran festhält, das alles richtig war, was es tat, wird es keine finale Lösung der Flüchtlingsfrage geben. Einsicht ist von Mutti nicht zu erwarten.
Nur dumme Sprüche.